Konzert begeistert Publikum

„Musik-Express“ begeistert sein Publikum

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Versprochen hatte die Ankündigung eine musikalische Weltreise. Herausgekommen ist ein begeisterndes Konzert des Musikvereins Schüttorf am vergangenen Samstagabend, mit Musik einmal um die Welt.
Den beeindruckenden Start der Reise im „Musik-Express“ machte die Bläserbande, die Nachwuchsgruppe des Musikvereins. Mit Kompositionen von Vangelis und Filmmusik aus „Forrest Gump“ zeigten sie, dass sie zu Recht in diesem generationsübergreifenden Konzert ihren Platz haben. Bald können sie das Hauptorchester verstärken.
Voller Bläserwucht und doch ziselierter klanglicher Abstimmung übernahm das Hauptorchester mit Sousas „American March Highlights“ nun die Reiseleitung. Dem Dirigenten Bernhard Gortheil gelang es hier geschickt, vom musikalischen Nachwuchs auf das große Orchester umzulenken: präzise Führung, vor allem in den leisen Passagen, gepaart mit hoher Musikalität zeichnen diesen Orchesterchef aus.
Im britischen Musicalerfolg „Cats“ erreicht das Orchester einen ersten Höhepunkt. Es spielt die Charaktere der einzelnen „Katzen“ klar heraus. Strahlend klare Bläserlinien treffen auf wohltuend warme Kantilenen, wie in „Memories“, souverän interpretiert durch Julia Lieske. Und doch ist sich das Orchester einig: niemand drängt sich in den Vordergrund, nur das Team zählt. Auch Daniel Tüchter am Schlagzeug, eigentlich ein Fremdkörper im Blasorchester, passt sich ganz und gar dem schlüssigen Gesamtklang an.
Wunderschön und schräg, phantasievoll und anrührend setzt der Musikverein die bestens bekannten Melodien von „Mary Poppins“ um. Diese musikalisch anspruchsvolle Erinnerung an die Kindheit, für die die Sherman-Brothers seinerzeit einen Musik-Oskar bekamen, gerät dem Musikverein in einer Weise, die die musikalische Weiterentwicklung des Klangkörpers eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Das gilt insbesondere für die Trompeter. Ilka Rüstmann, Ingo Kerkhoff und Nils Duschner zeigen ihr ganzes Können in dem Bravourstück „Buglers Holiday“ und ernten starken, verdienten Beifall.
Moderner wird es dann mit dem Song-Medley aus „Tarzan“ von Phil Collins. Hier zeigt sich eine authentische Wandlungsfähigkeit und eine klangliche Bandbreite des Blasorchesters, die sich auch mit den nun folgenden Potpourri von „Abba“-Welthits zeitlos und frisch anhört.
Nach der Pause dann die Überraschung: die schwarze Einheitskleidung verschwindet, im farbenfrohen Outfit präsentieren die Musiker brasilianische Sambamusik von der „Copacabana“. Karneval-Stimmung und pure Lebensfreude prasseln auf die Zuhörer ein.
Dann wird es kurzzeitig ernster und nachdenklicher. Eine Hommage an den kürzlich verstorbenen Udo Jürgens bringt seine bekanntesten Lieder zu Gehör. „Griechischer Wein“ und „Das ehrenwerte Haus“ erreichen auch den letzten Zuhörer in der ausverkauften Mensa der Oberschule.
Diese lassen sich gern von der nächsten Einlage beeindrucken: die Formation der „Schüttorfer Schürzenjäger“, die „böhmische“ Abteilung des Musikvereins, kündigt sich kurzweilig an.
Gekonnt überbrückt die Bläserbande unter Elisabeth Bookholts einfühlsamer Leitung mit dem „Sister Act“-Gospel „I will follow him“ die Umkleidephase. Hier zeigt sich der Erfolg kontinuierlicher Jugendarbeit mit begabten, motivierten Jugendlichen, die demnächst durch die Gründung einer neuen Gruppe erweitert werden soll.
Nun stürmen Burschen und Mädel im strammen Outfit den Saal. In Lederhosen und Dirndl leiten die „Schüttorfer Schürzenjäger“ auch optisch zur böhmischen Polkamusik über. Bernhard und Ulla Gortheil lassen es sich nicht nehmen, „Aus Böhmen kommt die Musik“ anzustimmen. Das musikalische Stelldichein kommt beim Publikum besonders gut an. Fröhlich singen die Zuhörer mit. Dieser Erfolg ist ganz der Frische und dem Schwung dieser begabten Hobbymusiker zu verdanken.
Zum Abschluss dieser atemraubenden Musikreise, die Arthur Lieske amüsant und unterhaltsam moderierte, intoniert der Musikverein die „Ohrwürmer“ der Senkrechtstarterin im deutschen Schlagerbusiness: ein Medley aus den erfolgreichsten Liedern von Helene Fischer. Und das Orchester dreht noch einmal richtig auf. Egal ob Klarinetten, Posaunen oder Flöten – in diesem Orchester dienen alle dem Ganzen! Das hinterlässt beim Auditorium einen bleibenden Eindruck. Erst nach zwei Zugaben endet dieses beeindruckende, abendfüllende Konzert.